In der Innovationsregion Mitteldeutschland schlossen sich insgesamt sieben Landkreise sowie zwei Städte aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zusammen, um neue regionale und wirtschaftliche Perspektiven für jene Zeit nach der Verstromung der Braunkohle zu identifizieren und den Wandel im Mitteldeutschen Revier über die Länder zu gestalten.
Strukturwandel in Mitteldeutschlands Innovationsregion
Die Innovationsregion von Mitteldeutschland hat insgesamt sechs Studien zu den Themen Digitalisierung, Mobilität, Fachkräfte, Tourismus und Industriekultur gestartet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in die bis Ende 2021 existierende Strategie zur Ausformung des Strukturwandels im Revier Mitteldeutschlands einfließen. Somit vereint die Innovationsregion Mitteldeutschland neun Gebietskörperschaften aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Die Zielstellung ist die Neugestaltung des Strukturwandels im Braunkohlerevier von Mitteldeutschland. Gesucht werden wirtschaftsnahe und wirtschaftliche Projekte mit einem Bezug zu einem der geplanten vier Felder für die Zukunft.
Die wegweisende Herausforderung des Strukturwandels im Revier von Mitteldeutschland ist es, neue Perspektiven für Innovation, Wertschöpfung und Arbeitsplätze für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg zu entwickeln. Mit den wirtschaftlichen Studien werden die konzeptionellen und empirischen Grundlagen für eine abgestimmte und zukunftsorientierte
Strategie zur künftigen Regionalentwicklung gelegt.
Unterstütze die Region im Ideenwettbewerb
Regelmäßig finden Ideenwettbewerbe in der Innovationsregion Mitteldeutschland statt. Eigene Projektideen, welche den Strukturwandel der Region unterstützen können, werden nach Ende des Wettbewerbes im Ministerium für Wirtschaft und Energie ausgewertet.
Gesucht werden neue und innovative Projekte sowie Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle. So zum Beispiel neue Vernetzungs- und Kooperationsformen mit neuen und positiven Effekten für den Wandel der Struktur im Mitteldeutschen Revier sowie mit einem Bezug zu einem der geplanten Zukunftsfelder. Hierbei erfolgt die Nutzung von Wertschöpfungspotenzialen, der Genuss durch vernetzte Attraktivität, eine Bewegung mit Mobilität und Logistik sowie die Gestaltung der künftigen Energieregion.
Gefördert werden hierbei nicht-investive und investive Projekte im Zeitraum 2021 bis 2024 mit einer Förderrate von 60 bis 90 Prozent mit bis zu 200.000 Euro bei einzelnen Projekten und 800.000 Euro bei Verbundprojekten. So stehen insgesamt für den neuen Wettbewerb Mittel in Höhe von jährlich 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Eine Teilnahme ist hierbei besonders für Unternehmen aus der Region Mitteldeutschland interessant, da das Vorhaben „Unternehmen Revier“ ferner das einzige Programm ist, welches unternehmerische Investierungen in Innovation und Wertschöpfung unmittelbar fördert.
Grüner, digitaler, innovativer
Im Ergebnis der durch die Städte Halle (Saale) und Leipzig begleiteten Studie der Innovationsregion von Mitteldeutschland wurden 43 Zukunftsthemen und –technologien in den Leitbranchen chemische Industrie, Energiewirtschaft, Logistik und Mobilität, Ernährungswirtschaft, Tourismus, Gesundheitswirtschaft und IT-Dienstleistungen identifiziert. In weiteren Schritten wurden für jedes der Felder die vorhandenen Stärken in der Region sowie die möglichen wirtschaftlichen Kraftreserven untersucht. Aus einer Gegenüberstellung leiteten die Erzeuger der Studie verschiedene Handlungsempfehlungen für die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ab.
Zu den Themen, welche ein außerordentliches Potenzial zur Stärkung des Wirtschaftsraums in Mitteldeutschland besitzen und in denen das Gebiet schon über gute Voraussetzungen verfügt, gehören gemäß der Analyse die Bereiche Algenbiotechnologie und alternative Proteine, Grüner Wasserstoff als Speicher der Energie, die Herstellung und Entwicklung von biobasierten Polymeren, die Automatisierung und Digitalisierung im Transport- und Versorgungswesen und die IT-Sicherheit.
Über die Analysen dieser Branchen hinaus werden in der Feldanalyse fünf wichtige Handlungsfelder für die Innovationsregion in Mitteldeutschland gekennzeichnet. Wichtig sind hierbei die Bioökonomie und die alternativen Rohstoffe, die Digitalisierung, die Bindung des ländlichen Raums sowie der Wissens- und Technologietransfer. Von den branchenübergreifenden Feldern werden zudem Impulse für das Wirtschaftswachstum im Revier Mitteldeutschlands sowie für die Vernetzung der Branchen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen erwartet. Mit der nun veröffentlichten Feldanalyse liegt die erste von etwa 25 geplanten Studien und wirtschaftlichen Untersuchungen der Innovationsregion vor. Diese Ergebnisse fließen in die Abfassung einer Taktik für den Strukturwandel im Revier Mitteldeutschlands ein, welche bis Ende 2021 vorliegen soll. Derzeit laufen noch andere acht Untersuchungen zu den Themen Fachkräfte, Energie, Grüne Gase, Pfadabhängigkeiten und Gewerbeflächen in der Braunkohlewirtschaft.
Über die Innovationsregion Mitteldeutschland
Über die Innovationsregion in Mitteldeutschland gibt es stetig neue Erkenntnisse. So ist die Innovationsregion Mitteldeutschland ein kommunaler Zusammenschluss der Kreise Anhalt-Bitterfeld, Altenburger Land, Burgenlandkreis, Mansfeld-Südharz, Leipzig, Saalekreis und Nordsachsen sowie der Städte Leipzig und Halle (Saale). Gemeinschaftliche Ziele sind die Entwicklung von Projekten und Strategien für Innovationen und Wertschöpfung, damit der Strukturwandel des Reviers in Mitteldeutschland aktiv gestaltet wird. Die Innovationsregion von Mitteldeutschland wird im Zusammenhang mit dem des Modellvorhaben „Unternehmen Revier“ durch das Ministerium für Wirtschaft und Energie und zugleich im Rahmen der Bund-Länder-Aufgabe „Verbesserung der Wirtschaftsstruktur“ durch den Freistaat Sachsen, den Bund, das Land Sachsen-Anhalt sowie den Freistaat Thüringen begünstigt. Die Metropolregion von Mitteldeutschland als regionaler Partner und der Burgenlandkreis die Öffentlichkeitsarbeit und das Projektmanagement für das Vorhaben.