Zwickau und seine Wirtschaft
Zwickau ist mit einer Fläche von ca. 102,54 km² die viertgrößte Stadt Sachsens und liegt im südwestlichen Teil von Sachsen. In Zwickau leben zurzeit ca. 91 000 Bürger. Die Stadt ist in 5 Stadtbezirke aufgeteilt und verfügt über 35 Stadtteile.
Zwickau ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Das ist besonders August Horch zu verdanken, der hier 1904 die Automobilproduktion aufnahm und so einen neuen Industriezweig begründete. Er war zunächst verantwortlich für die Konstruktion bei der August Horch & Cie. Motorenwagenwerke AG.
Nach dem Zerwürfnis mit dem Finanzvorstand verließ er das Unternehmen und gründete 1909 seine eigene Firma, die auch unter seinem Namen lief. 1910 wurde er aufgrund der Verletzung des Markenrechts verklagt und musste seine Fabrik in die „Audi Automobilwerke GmbH Zwickau“ umbenennen. 1915 wurde diese Firma in die „Audiwerke AG Zwickau“ umgewandelt.
Heutzutage wird diese Tradition mit der Volkswagen Sachsen GmbH als größtem produzierendem Unternehmen Ostdeutschlands fortgesetzt.
Die westsächsische Hochschule Zwickau besuchen zurzeit ca. 4500 Studenten.
Zwickaus Geschichte
1118 wurde Zwickau erstmals in einer im Kloster Bosau ausgestellten Urkunde als „territorio Zcwickaw“ erwähnt.
Zwischen 1192 und 1212 erhielt Zwickau das Stadtrecht.
1292 wurde das „Castrum Zwickaw“, das jetzige Schloss Osterstein, erstmalig erwähnt. Es wurde 1403 bei einem Brand stark beschädigt. Zwischen 1404 und 1407 wurde es abgerissen und neu errichtet. Zwischen 1587 und 1590 wurde die Schlossanlage zu einem prächtigen Renaissanceschloss umgebaut. Im 18. Jahrhundert wurde hier ein Zuchthaus errichtet. Seit 2008 dient das Schloss als Seniorenwohnanlage.
1328 wurde Zwickau zu großen Teilen bei einem Stadtbrand zerstört, und damit auch die beiden Hauptkirchen Marienkirche und Katharinenkirche. 1403 gab es einen weiteren verheerenden Brand, durch den fast die ganze Stadt vernichtet wurde.
1487 wurde das Zwickauer Stadtarchiv gegründet. Die Gründung kam dadurch zu Stande, dass der Kurfürst und sein Bruder von dem Zwickauer Rat ein feuerfestes Gewölbe „mit eisernen Türen und drei guten Schlössern“ forderten, in dem man wichtige Dokumente aufbewahren könnte.
Das kulturelle Leben
Die Musik spielt im kulturellen Leben von Zwickau eine wichtige Rolle. Dies ist auch kein Wunder, denn immerhin wurde 1810 der berühmte Komponist Robert Schumann hier geboren. Sein Geburtshaus ist heutzutage ein Museum, welches die weltweit größte Schumann-Sammlung führt.
In den Zwickauer Kunstsammlungen findet man auch verschiedene Werke der berühmten Zwickauer Max Pechstein und Fritz Bleyl, die Mitbegründer des Expressionismus sind. Fritz Bleyl war ein Architekt und Maler, welcher 1905 einer der Gründer der Dresdner Künstlervereinigung „Die Brücke“ war. Bald darauf wurde auch Max Pechstein Mitglied dieser Künstlervereinigung.
Des Weiteren lohnt sich immer wieder ein Besuch des Konzert- und Ballhauses „Neue Welt“, dessen Saal 1903 entstand und als größter und schönster Terrassensaal Westsachsens gilt.
In Zwickau finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt, wie z. B. der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang, die Zwickauer Musiktage und die Sachsen-Classic Zwickau-Dresden.
Sehenswürdigkeiten
In Zwickau gibt es viele Sehenswürdigkeiten.
Der Pulverturm: Er ist mit dem erhaltenen Mauerrest ein letztes Zeugnis der Zwickauer Stadtbefestigung.
Das August-Horch-Museum: Es befindet sich im Gebäudeensemble des einstigen Audiwerkes auf einer Größe von 3000 m². Auf dieser Fläche gibt es 80 Großexponate und viele automobile Kleinobjekte. Es ist immer einen Besuch wert, da man hier die Geschichte aus den verschiedenen Jahrhunderten und Jahrzehnten hautnah erleben kann.
Der Evangelische Dom St. Marien, welcher auf die 1206 gegründete Marien-Pfarrkirche zurückgeht, befindet sich im Zentrum der Stadt und wird auch als „Zwickauer Dom“ bezeichnet.
Das Rathaus am Hauptmarkt ist das zentrale Wahrzeichen von 1404. Besonders markante Zeichen sind z. B. das große Wappen, das Rotsiegel, der Zinnenkranz und die Ecktürme.
Das Johannisbad ist ein Backsteinbau im Jugendstil, welcher 1869 errichtet wurde.
Die Priesterhäuser, welche zu den ältesten erhaltenen Wohnbauten Deutschlands zählen, sind ein architektonischer Höhepunkt.